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Radschnellwege im Rhein-Main-Gebiet

Pendler und Radbegeisterte im Rhein-Main-Gebiet und ganz Deutschland träumen von Radschnellwegen bzw. offiziell genannten Radschnellverbindungen. Ein Blick zu unseren Nachbarn in den Niederlanden zeigt, dass es möglich ist: Dort gibt es bereits 300 km „Fietssnelwege“. Über 25 Prozent der Pendler, die Zugang zu gut ausgebauten Radschnellwegen haben, lassen das Auto stehen und biken zur Arbeit. Ein nachahmenswertes Modell, das sich hierzulande in der Planung befindet, aber an der Finanzierung und Umsetzung zu scheitern droht. Bislang wurden insgesamt lediglich etwa 10–20 km, je nach Auslegung, fertiggestellt. Im Rhein-Main-Gebiet, wo neun Strecken entstehen sollen, ist gerade einmal ein knapp 7 km langer Teilabschnitt einer etwa 35 km langen Route gebaut worden. Und das, obwohl Studien belegen, dass Radschnellwege pro Tag bis zu 52.000 Pkw-Fahrten mit 400.000 gefahrenen Kilometern ersetzen und damit den Verkehr in Ballungsräumen stark entlasten könnten. Wir Fahrrad-Enthusiasten von KarlvonDrais legen dar, was Raddirektverbindungen so besonders macht und werfen einen Blick auf den aktuellen Stand rund um die Region Frankfurt.

Was macht den Reiz von Radschnellwegen aus?

Zur Rush-Hour durch den Stadtverkehr im Rhein-Main-Gebiet? Mit dem Rad nicht immer ein Vergnügen, oft wirst du von Ampeln oder anderen Verkehrsteilnehmern ausgebremst. Der Weg über die Landstraßen ist ebenfalls nicht für jeden Pendler angenehm: Eng schlängelst du dich an der Leitplanke entlang, da die Autofahrer hier schon gerne mal ordentlich aufs Gaspedal drücken. Bleibt dir noch der schmale, schlecht ausgebaute Radweg, der allerdings oftmals nur über weite Umwege zu deiner Arbeitsstätte führt und gleichermaßen von Spazierenden und vielen anderen Radfahrern genutzt wird. Auf einem Radschnellweg dagegen genießt du gleich mehrere Vorteile:

  • Die Breite von mindestens drei Metern erlaubt das Überholen und Nebeneinanderfahren ohne Störungen, egal, ob deine Mitstreiter schnell oder langsam unterwegs sind.
  • Die Strecke führt möglichst umwegfrei von A nach B, deshalb für Pendler bis zu 15 km Entfernung zum Arbeitsplatz sehr attraktiv.
  • Fahrtzeiten lassen sich um 30 bis 50 Prozent verkürzen: weite Strecken können ohne Unterbrechung gefahren werden.
  • Eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 20 km/h soll möglich sein.
  • Selbst eine sichere Befahrbarkeit auch bei hohem Tempo wie 30 km/h soll gewährleistet werden.
  • qualitativ hochwertiger Fahrbahnbelag aus Asphalt oder Beton
  • durchgängige Beleuchtung; also auch in der Dämmerung und bei Nacht noch gute Sicht
  • für einen flüssigen Fahrkomfort nicht mehr Steigung als 6 Prozent
  • umweltfreundliches Mobilitätskonzept: entlastet zu Stoßzeiten Straßen und Bahnen
  • Fußgänger werden möglichst durch Trennstreifen separiert
  • möglichst Vorfahrt gegenüber Autoverkehr bei nötigen Straßenkreuzungen
  • Kurven können schneller gefahren werden
  • Räumung im Winter

Wo befinden sich Radschnellwege im Rhein-Main-Gebiet bzw. wo sollen sie entstehen?

Derzeit befinden sich neun Radschnellwege in der Region Rhein-Main in der Planung: Nur bei einem von ihnen ist der erste Teilabschnitt entstanden. Alle anderen sind lediglich in der Planungsphase und haben erst die Hälfte des langwierigen Prozesses bis zum ersten Spatenstich geschafft. Auf diesen Strecken soll künftig ohne größere Störungen geradelt werden können:

  1. Frankfurt–Darmstadt: Soll vom Holbeinsteg in Frankfurt über Neu-Isenburg, Dreieich, Langen, Egelsbach und Erzhausen bis nach Darmstadt gehen; wurde 2015 geplant, 2018 war Baubeginn des ersten Teilstücks, 2019: 3,6 km von insgesamt etwa 35 km gebaut, in den Jahren danach wurden weitere kleine Abschnitte bewerkstelligt, sodass nun etwa 6,6 km fertiggestellt sind – ursprünglich bis 2026 sollte die Radschnellverbindung abgeschlossen sein. Der fertige Teil wird bereits rege genutzt.
  1. Groß-Gerau–Frankfurt
  2. Wiesbaden–Frankfurt
  3. Bad Soden–Eschborn
  4. Frankfurt–Vordertaunus
  5. Wetterau–Frankfurt
  6. Frankfurt–Hanau-Nordmainseite
  7. Hanau–Frankfurt-Südmainseite
  8. Seligenstadt–Frankfurter Flughafen

Warum stagniert die weitere Umsetzung seit Jahren derart?

Eines der größten Probleme ist die Finanzierung, die bei Fahrradwegen in der Regel in der Zuständigkeit der Länder und Kommunen liegt und nicht beim Bund. In Zukunft sollten Radschnellverbindungen auch im Bundesverkehrswegeplan berücksichtigt werden. Einzelne Abschnitte der Strecke zwischen Frankfurt und Darmstadt werden immerhin durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Im Nachbarbundesland Nordrhein-Westfalen ging es anfangs etwas besser voran: 2015 wurde der erste Teilabschnitt des Radschnellwegs Ruhr RS1 begonnen. Aber auch hier gibt es Probleme mit der Finanzierung. Nun soll der Bund helfen.

Zum Vergleich: Ein Kilometer Autobahn ohne Tunnel und Brücken kostet ca. 10 Millionen Euro. Ein Kilometer Radschnellweg nur etwa 1,8 Millionen Euro. Brauchen wir auf dem Weg zu Klimaneutralität noch mehr Autobahnen?

KarlvonDrais lässt Pendler-Herzen schon jetzt höherschlagen

Nicht nur planen, sondern auch umsetzen! Das wünschen sich nicht nur alle Pendler und Fahrradfans, sondern auch das Rider-Team von KarlvonDrais. In unseren Bike Stores in der Karl-von-Drais-Straße No. 6 und No. 8 und bald auch in unserem Specialized-Flagship-Store in der Hanauer-Landstraße 427 bekommst du Fahrräder für alle Lebenslagen und jedes Terrain.

In No. 8 bieten wir dir Cityräder, Trekking-Bikes mit und ohne Motor sowie Lastenräder für den täglichen Einsatz, mit denen du schon jetzt komfortabel ans Ziel gelangst – auch wenn das mit dem Radschnellweg-Ausbau noch eine Weile dauern sollte. Daneben bedienen wir ebenso leidenschaftlich alle sportiven Radler, die zum Beispiel auf dem Rennrad oder Gravel Strecke machen wollen und sich ebenfalls über einen schnelleren Ausbau der Radschnellverbindungen mit tollem Wegebelag freuen würden. Wie herrlich wäre es doch, die erste Trainingseinheit schon auf dem Weg zur Arbeit absolvieren zu können?!